Entladung bei optimierter Batterienutzung und 12V Sicherung auf Dauerbetrieb-Position

  • Eine aktive „Optimierte Batterienutzung“ und Umstecken der Sicherung der 12V-Dose „auf Dauerbetrieb“ (untere Position) sollte ja zumindest in der Theorie das Nachladen über HV aktivieren.

    Gibt es Erfahrungsberichte, ob und wieviel Entladung der HV bei Stillstand und ohne Verbraucher an der 12V Dose im Heck zusammenkommen?


    Ein Test mit umgesteckter Sicherung hat bei mir jedenfalls eine merkliche Entladung der HV gezeigt (~5% über 24h), obwohl keine Verbraucher angeschlossen waren und die „optimierte Batterienutzung“ bei mir immer aktiv ist.


    Das sollte meines Erachtens generell nicht passieren.

  • Eigentlich hat weder die umgesteckte Sicherung noch die Einstellung ‚optimierte Batterienutzung‘ mit dem Nachladen zu tun. Das passiert immer, wenn die 12v Batterie zu niedrige Spannung hat, sofern der HV SoC nicht zu niedrig ist.


    5% SoC Verlust an einem Tag ohne Nutzung sind definitiv unnormal. Kann es sein, dass die Messung selber die Busruhe verhindert hat (oder irgendetwas anderes?)

  • petiole

    5 % SoC Verlust in 24 h ist viel. Von 77 kWh sind das 3.85 kWh. Das entspricht einer Verbrauchsleistung von 160 W während 24 Stunden.


    Da ich denke, dass der 12 Volt Verbrauch im Standbetrieb von allgemeinem Interesse ist, teile ich hier meine bisherige Erfahrung.


    Ein Verbrauch von 0.5 - 0.8 kWh mit 12 V Verbraucher erreichte ich mit dem California eigentlich nur im Glämpingbetrieb. Kühlbox, Radio, Hady und Tablet laden, PC Betrieb, Wasserpumpe, Licht und 6 Kaffee mit der Nespresso und Induktivem Milchschäumer.


    Wenn ich jetzt mit dem ID.Buzz stehe komme ich mit regelmässigem "Motor laufenlassen" und Heizen oder Kühlen in etwa auf 5 % SoC Verlust in 24 Stunden. Wenn ich stehe verliere ich also rund 25 km Reichweite pro Tag für meinen Lebenskomfort. Da liegen auch 750 Wh für 2 Teller feine Spagetti gekocht auf der Induktiven Kochplatte drin.


    solarfahrer

    Der Schalter "optimierte Batterienutzung" hat schon etwas mit dem Nachladen zu tun. Kommuniziert man mit der Volkswagen App mit dem ID.Buzz so wird in der Regel etwas 3 Minuten die 12 V Batterie wieder geladen


    Währen 180 Sekunden wird mit etwa 3.5 A geladen (Leistung 48 W). Das entspricht 13.5 V x 3.5 A x 180 s in etwas 8500 Ws oder 2.4 Wh.


    Angeregt und weil es mich selber interessiert, werde ich nun mal einen gezielten Versuch starten, um für mich eine Antwort zu erhalten, wie das Nachladen der 12 Volt Batterie ab der Hochvolt Batterie abläuft. Ich werde also gezielt einen Verbraucher (alte 12 V Birne) von 50 W laufen lassen. Der Buzzi steht dabei geschlossen und in Ruhe gelassen auf seinem Schlafplatz. Mit einem Shelly Uni überwache und protokolliere ich die Spannung von der 12 V Batterie. Auch der eingebaute BlueBattery D2 zeichnet mir die Spannung und den Stromfluss der 12 V Batterie zuverlässig auf.


    Sobald ich und mein Buzzi den Versuch überlebt haben, werde ich meine Beobachtung hier einstellen.

    Bänz der Berner aus Luzern

    T5:2006 California 190'000 km T6:2016 California 170'000 km je immer 9.5 L / 100 km

    ID.Buzz bis jetzt 30‘000 km mit 21 kWh / 100 km entspricht in Diesel etwa 2.1 L /100 km


    an VW: Die Hardware ist sehr gut, das Softwarekonzept dazu ganz schlecht.

  • Der Schalter "optimierte Batterienutzung" hat schon etwas mit dem Nachladen zu tun. Kommuniziert man mit der Volkswagen App mit dem ID.Buzz so wird in der Regel etwas 3 Minuten die 12 V Batterie wieder geladen

    bin gespannt auf Deine Erkenntnisse. Was den Punkt mit der „optimierten Batterienutzung“ angeht: kann sein, dass mit dem Setting das HV System aktiviert wird (und damit ein Nachladen der 12V stattfindet), wenn man synchronisiert und ohne das Setting eben nicht.


    Ich bezog mich in meinem Post auf das automatische Nachladen bei zu niedrigem Stand (11.5V) der 12V Batterie. Das ist von dem Setting unabhängig.

  • bin gespannt auf Deine Erkenntnisse. Was den Punkt mit der „optimierten Batterienutzung“ angeht: kann sein, dass mit dem Setting das HV System aktiviert wird (und damit ein Nachladen der 12V stattfindet), wenn man synchronisiert und ohne das Setting eben nicht.

    Genau so ist es

    Bänz der Berner aus Luzern

    T5:2006 California 190'000 km T6:2016 California 170'000 km je immer 9.5 L / 100 km

    ID.Buzz bis jetzt 30‘000 km mit 21 kWh / 100 km entspricht in Diesel etwa 2.1 L /100 km


    an VW: Die Hardware ist sehr gut, das Softwarekonzept dazu ganz schlecht.

  • So wird nicht nachgeladen


    So wird nachgeladen


    Dabei habe ich beobachtet, dass ein absolutes Minimum an Steuergeräte aktiviert werden, Ist gut ersichtlich bei den negativen Ausschläge auf dem Diagramm vom BlueBattery

    Bänz der Berner aus Luzern

    T5:2006 California 190'000 km T6:2016 California 170'000 km je immer 9.5 L / 100 km

    ID.Buzz bis jetzt 30‘000 km mit 21 kWh / 100 km entspricht in Diesel etwa 2.1 L /100 km


    an VW: Die Hardware ist sehr gut, das Softwarekonzept dazu ganz schlecht.

  • 5% SoC Verlust an einem Tag ohne Nutzung sind definitiv unnormal. Kann es sein, dass die Messung selber die Busruhe verhindert hat (oder irgendetwas anderes?)

    Messung an sich war nur Prozentanzeige beim Abstellen vs. Prozentanzeige bei Rückkehr.

    Keine App, keine programmierten Klimatisierungseinstellungen, keine Verbraucher, Außentemperatur ca. 5-7Grad. We Connect Plus aktiv inkl. Tronity (dort auch kein aktiver Appaufruf meinerseits). Normalerweise ist mein Verbrauch in gleicher „Schlafkonfig“ lediglich ohne Sicherungsänderung <1%.


    Da ein Nachladen zum Schwellwert immer ausgelöst wird (solange der HV Batteriezustand zulässt) müsste die optimierte Batterienutzung ja nur aktiviert werden, wenn die Verbraucher am 12V System zu viel Energie benötigen? Verstehe den Modus ansonsten nicht.


    solarfahrer

    Ich habe die optimierte Batterienutzung nur deshalb erwähnt, da der Verbrauch evtl. über andere aktive Steuergeräte in Kombination mit der Sicherungsänderung erklärbar sein müssten?


    Ich bin in jedem Fall auf Bendicht s Erkenntnisse und Messungen gespannt! Vielen Dank.

  • Mein Buzzi hat den Versuch überlebt.


    Ich habe bei SoC 47% der Hochvoltbatterie mit den Versuch gestartet.


    Die 12 V Batterie war mit mit knapp 12 V Spannung bei einer Belastung von etwas unter 5 A alles andere als gut geladen. Während rund 150 Minuten habe ich die 12 V Batterie sanft mit ca 50 W gleichmässig bis auf 11.7 Volt entladen. In den letzten 10 Minuten habe ich dann den Buzzi richtig geplagt. Türen auf und zu Radio ein. Das Radio hat sich sehr schnell wegen Unterspannung abgeschaltet. Das eine oder andere Steuergerät hat sich bemerkbar gemacht. Dann ging auch das Innenlicht nicht mehr an. Die Spannung war jetzt bei 11.6 V und dann ein heftiges Erwachen vom Nachladeprozess. Los ging es mit über 100 A die aber schnell auf 25 A runter gingen und dann für rund 60 Minuten die 12 V Batterie auf etwa 12.3 Volt geladen hat. Nach dem Start vom Nachladeprozess konnte ich den Buzzi ordnungsmässig schliessen. Der Nachladeprozess wurde dabei nicht angehalten.


    Am Ende vom Versuch war der SoC immer noch bei 47%.


    Fazit aus dem Versuch:

    Sinkt die Spannung der 12 V Batterie unter 11.6 V so wird für 60 Minuten mit 25 A die 12 Volt Batterie nachgeladen. 1% SoC entspricht 770 Wh. Die Nachladung auf die 12 V Batterie sind etwa 350 Wh.

    Weil der Nachladeprozess erst unter 11.6 V startet und nur 60 Minuten dauert, taugt er nicht als Notlösung für einen sorglosen Standmodus. Meine Kühlbox schaltet unter 11.8 V den Kühlbetrieb ab.

    Der Dauerbetrieb der Kühlbox ist darum gut zu beobachten.

    Steht man länger mit dem ID.Buzz ist das Nachladen mit einem Ladegerät sicher sinnvoll.

    Will man länger frei stehen so kann eine Solartasche mit 150 bis 200 W gut Dienste leisten.

    Leider taugt der bestellbare 12 V Anschluss wegen zu geringen Kabelquerschnitt nicht für den Anschluss von einem Ladegerät, Solartasche und Kühlbox.

    Dafür braucht es zwingend einen nach den Aufbaurichtlinien erstellten zusätzlich 12 V Anschluss mit gutem Kabelquerschnitt und so um die 20 A abgesichert.


    Auf dem BlueBattery Diagramm ist der Start vom Nachladeprozess gut erkennbar

    Bänz der Berner aus Luzern

    T5:2006 California 190'000 km T6:2016 California 170'000 km je immer 9.5 L / 100 km

    ID.Buzz bis jetzt 30‘000 km mit 21 kWh / 100 km entspricht in Diesel etwa 2.1 L /100 km


    an VW: Die Hardware ist sehr gut, das Softwarekonzept dazu ganz schlecht.

  • Meine Ergebnisse waren damals ähnlich:


    Da ich häufig nur kurz Übernachtungen habe passt es für mich so. Wenn ich doch mal länger stehe, schalte ich auch so wie du, manuell das Auto ein.

  • Vielen Dank Bendicht


    Die Energiesituation im Stand ist einfach so traurig. Man sitzt auf einer HV und bekommt die Energie nicht raus (abgesehen von bidirektionalem Laden mit spezieller Wallbox). Jedes EV sollte V2L realisiert haben, ein Van oder gar Cargo umso mehr. Die Pickups (Rivian, Cybertruck, Ford, Chevrolet…) machen es vor mit >7KW Output, Hyundai und Kia haben auch 3KW im NICHT-Nutzfahrzeug-Bereich…

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