VW ID. Buzz Allgemein

Der VW ID. Buzz gilt als elektrifizierter Nachfolger des legendären VW Bulli T1 von Volkswagen. Die Konzeptstudie zum VW ID. Buzz wurde einer breiten Öffentlichkeit erstmals 2017 auf der NAIAS in Detroit gezeigt. Das dort gezeigte Modell basierte auf der einer Design-Studie des VW Microbus von 2001. Das Serienfahrzeug wurde im März 2022 enthüllt, die Produktion begann im Juni und die Auslieferung in Europa erfolgt im Herbst mit zwei Modellen: einem Fünfsitzer unter dem Namen ID. Buzz, und ein Transporter als VW ID. Buzz Cargo. In den USA soll der VW ID. Buzz 2024 auf dem Markt kommen, dort jedoch in einer Version mit längerem Radstand. Weiterhin soll der VW ID. BUZZ als vollautonomer Shuttle-Bus, 2025 auf dem Markt kommen.

Die endgültige Form des VW ID. Buzz hat in weiten Teilen viel an Ähnlichkeit zum UR-Bulli verloren, da sich das endgültige Design in vielen Aspekten von der ersten Konzeptstudie entfernt hat. Im Innenraum ist das Cockpit wie bei den anderen VW ID. Modellen ähnlich gestaltet, mit einem zentralem, Touchscreen-Display und einem kleinem Display hinter dem Lenkrad.

Der VW ID. Buzz basiert auf der MEB-Plattform (Modulare E-Antriebs-Baukasten) und ist der erste serienmäßige Elektro-Minivan von Volkswagen und Teil der Volkswagen VW ID.-Serie.

Zusammenfassung

Als Reaktion auf das positive Feedback und das große Interesse der Verbraucher am VW ID. Buzz Konzeptfahrzeug, der 2017 in Detroit und Genf gezeigt wurde, gab Vorstandsvorsitzendes Herbert Diess im August bekannt, dass VW das Fahrzeug in Produktion geben und ab 2022 verkaufen wird.

Die Serienversion des VW ID. Buzz debütiert am 9. März 2022. Er ist eines von neun neuen Modellen der Marke Volkswagen, die auf der MEB-Plattform basieren. Der VW ID. Buzz wird in Europa im Herbst 2022 und in den USA im Jahr 2024 erhältlich sein. Die Vorbestellungen in Europa begannen im Mai. Die Serienproduktion startete im Juni mit einer Jahreskapazität von 130.000 Einheiten. Die ersten Auslieferungen sind für Herbst 2022 geplant.

Der VW ID. Buzz wird von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover produziert. Da frühere Fahrzeuge der VW ID.-Serie im Volkswagen Werk Zwickau-Mosel gebaut wurden, musste das Werk Hannover für die EV-Montage umgerüstet werden. Obwohl das Volkswagen Montagewerk Chattanooga 2021 mit dem Bau des VW ID.4 auf MEB-Basis für den US-Markt begann, erklärte Scott Keogh, CEO der Volkswagen Group of America, im Januar 2022, dass die Produktion der USA-Modelle des VW ID. Buzz-Modelle nach Chattanooga zu verlegen, unwahrscheinlich sei.

In Europa wird der ID Buzz in zwei Konfigurationen auf den Markt kommen: als fünfsitzige People-Variante (die Personenvrsion) und als Vargo-Variante (die Transporter-Version). Zunächst wird eine Version mit kurzem Radstand und Heckantrieb erhältlich sein. Eine Version mit langem Radstand wird 2023 auf den Markt kommen und die einzige Version sein, die in den USA ab 2024 verkauft wird. Weiterhin ist der VW ID. Buzz GTX geplant mit zwei Motoren und einem höherem Gesamtdrehmoment.

Design

Laut Jeffrey Lear, dem Leiter der Produktentwicklung, soll das Design des VW ID. Buzz modern und frisch und aufregend für Leute sein, welche in den 1960er- und 70er-Jahren, vielleicht noch nicht einmal dabei waren, während gleichzeitig Anklänge an den ursprünglichen Typ 2 (T1)/VW-Bus und Bulli beibehalten wurden, einschließlich des markanten Logos an der Front und der (optionalen) zweifarbigen Lackierung. Volkswagen Designchef Jozef Kabaň erklärte: "Wir übertragen diese T1-DNA in die heutige Zeit und damit in das Zeitalter der Elektromobilität ... der VW ID. Buzz ist zeitlos, nachhaltig und dabei äußerst funktional".

Abmessungen

Mit 2.988 mm ist der Radstand des VW ID. Buzz dem des aktuellen Volkswagen Transporters (T6) überlegen. Er ist damit 81 mm breiter als der T6 und hat einen Wendekreis von nur 11,1 m, was in etwa dem eines Golfs entspricht.

Innenraum - Kofferraum - Laderaum

Die People-Variante ist mit fünf Sitzen ausgestattet. Hinter der Rücksitzbank steht ein Kofferraum und Laderaum von 1.121 Liter zur Verfügung. In der Version mit langem Radstand, werden drei Sitzreihen, in zwei Sitzkonfigurationen, verfügbar sein. Eine in der jede Reihe zwei Sitze für insgesamt sechs Personen bietet und eine weitere in welcher in der mittleren Reihe drei Sitze für insgesamt sieben Personen Platz finden. Bei umgeklappter zweiter Sitzreihe erhöht sich das Kofferraum- und Ladevolumen der Version mit kurzem Radstand und mit fünf Sitzplätzen auf 2.205 Liter. Nur der VW ID. Buzz Cargo verfügt in der ersten Reihe über zwei oder drei Sitze mit einer festen Trennwand. Hinter der Trennwand hat die Cargo-Version ein Fassungsvermögen von 3.900 Liter.

Für die Sitze werden recycelte Kunststoffe verwendet. Eine Lederausstattung ist nicht erhältlich. Vokswagen spricht hier von einem veganem Interieur.

Die Instrumente des Fahrzeugs werden auf einem 130 mm großen Bildschirm angezeigt. Das Multimdiasystem und die Klimasteuerung werden auf einem zweiten, mittig angeordneten Bildschirm mit Touchscreen dargestellt. Das Infotainmentsystem ist serienmäßig 250 mm groß, optional ist ein 300 mm großer Bildschirm erhältlich. Der VW ID. Buzz ist mit bis zu acht USB-Anschlüssen ausgestattet.

Assistenzsysteme

Sowohl der VW ID. Buzz und VW ID. Buzz Cargo sind mit dem lokalen Warnsystem "Car2X" ausgestattet, das Gefahren in Echtzeit erkennt, indem es Signale von der Verkehrsinfrastruktur und von anderen Fahrzeugen nutzt. Außerdem sind beide mit einem Kollisionsvermeidungssystem (CAS) namens "Front Assist" ausgestattet, das eine automatische Notbremsung ermöglicht. Die People-Version ist mit dem „Lane Assist" (Spurhalteassistent) ausgestattet, einem weiteren CAS, das dafür sorgt, dass das Fahrzeug in der Fahrspur bleibt.

Zu den optionalen Assistenzfunktionen gehören der "Travel Assist mit Schwarmdaten", der bestimmte Fahraufgaben wie den Spurwechsel automatisiert und die "Memory-Funktion", die es dem Fahrzeug ermöglicht, auf einer zuvor gespeicherten Route zu parken.

VW ID. Buzz Cargo

Der ID. Buzz Cargo basiert auf der Version mit kurzem Radstand und ist eine Version, die sich durch das Fehlen von Sitzen und Fenstern im hinteren Bereich auszeichnet und sich daher in erster Linie an gewerbliche Kunden, z.B. im Handwerk oder in der Logistikbranche, richtet. Im durch eine Trennwand abgetrennten Heck des Fahrzeuges, können bis zu zwei Europaletten mit einem Volumen von 3,9 m³ untergebracht werden. Je nach Konfiguration finden zwei (zwei Einzelsitze) oder drei (Doppelsitzbank und Fahrersitz) Sitze in dem Fahrzeug Platz, das in Deutschland ab 45.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) zu haben ist.

Motorisierung

Die erste Version mit kurzem Radstand ist mit dem Hinterachsmotor APP 310 mit einer Leistung von 150 kW (201 PS) und 310 Nm ausgestattet.

Der Luftwiderstand beträgt 0,285 für die People-Version und 0,29 für die Cargo-Version.

Die Kurzversion verfügt über eine 81-kW-Stunden-Batterie, von denen 77 kW-Stunden nutzbar sind. Die geschätzte Reichweite liegt bei 400-480 km. Das Fahrzeug kann an einer Wechselstromquelle mit bis zu 11 kW oder an einer Gleichstrom-Schnellladestation mit bis zu 170 kW aufgeladen werden. Bei der letzteren Variante wird die 81/77-kWh-Batterie in 30 Minuten von 5 % auf 80 % aufgeladen. Das Fahrzeug wird eine bidirektionale V2X-Versorgung ermöglichen, d. h. es kann je nach Bedarf Strom in das Stromnetz oder in einen Haushalt einspeisen, obwohl diese Funktion für das USA-Modell noch nicht vorgesehen ist. Ein zukünftiges Software-Update soll die Plug & Charge-Funktionalität ermöglichen, bei der sich das Fahrzeug an einer kompatiblen DC-Schnellladestation über den ISO 15118-Standard authentifiziert.

Anhängerkupplung - Anhängelast

Für den VW ID. Buzz wird es eine Anhängerkupplung geben. Dies wird elektronisch ausklappbar sein. Die Anhängelast beträgt für die Kurzversion ungebremst maximal 750 kg und gebremst maximal 1000 kg bei einer Steigung von 12 %. Beim geplanten VW ID. Buzz GTX Modell mit zwei Motoren, soll die Anhängelast auf 1800 kg steigen. Auch für die Langversion dem VW ID. Buzz Maxi ist eine höheren Anhängelast wahrscheinlich.

VW ID. Buzz Pro

Der VW ID. Buzz Pro ist die erste, produzierte und ausgelieferte Version für in der People-Variante als auch und der Lieferwagen-Variante, mit der 77 kW Batterie. Später wird es eine "Pure" Version geben mit einer kleineren Einstiegsbatterie und damit auch preislich günstiger.

Geplante Entwicklungen

VW ID. California

Im Dezember 2021 bestätigte Volkswagen, dass der VW ID. Buzz als Basis für eine zukünftige Wohnmobil- und Reisemobilversion mit dem vorläufigen Namen VW ID. California. VW vertreibt derzeit in Europa ein Reisemobil auf T6-Basis als Volkswagen California.

VW ID. Buzz AD

Laut dem Geschäftsführer von VW Autonomy, Alex Hitzinger, ist der ID. Buzz-Minivan die Basis für das selbstfahrende Auto von Volkswagen und könnte für den Ride-Pooling-Dienst MOIA von VW eingesetzt werden, der mit Uber konkurriert. MOIA startet im April 2019 in Hamburg, nachdem 2018 ein Test mit einer kleinen Flotte von batterieelektrischen Multivan T6-Fahrzeugen durchgeführt wurde. Die autonomen Funktionen sind Teil des "ID. Pilot"-Modus, der voraussichtlich ab 2025 verfügbar sein wird.

Im Jahr 2021 werden späte Prototypversionen des Serienfahrzeugs ID. Buzz mit autonomer Fahrzeughardware und -software von Argo AI ausgestattet und auf öffentlichen Straßen in München sowie auf der privaten Teststrecke des Unternehmens in der Nähe des Münchner Flughafens getestet. Zuvor, im Jahr 2019, hatte VW im Rahmen einer Partnerschaft mit der Ford Motor Company zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge 2,6 Milliarden US-Dollar in Argo investiert.

VW ID. Buzz GTX

Die Perfomance-Version soll als VW ID. Buzz GTX auf dem Markt kommen. Auszeichnen tut sie zwei Elektromotoren mit einem gesteigertem Gesamtdrehmoment und einer damit einhergehender höheren Höchstgeschwindigkeit. Zudem werden im Exterieur als auch im Interieur Designelemente die besondere Eigenschaft der GTX-Version kennzeichnen.

VW ID. Buzz Pure

Der VW ID. Buzz Pure wird eine abgespeckte Version sein mit einer kleineren, so genannten Einstiegsbatterie, einer damit einhergehenden, geringeren reichweite und damit günstiger als der VW ID. Buzz Pro.

VW ID. Buzz 4-Motion

Der VW ID. Buzz 4-Motion soll eine Version mit zwei Motoren sein. Der Name 4-Motion zeigt auf, dass dieser VW ID. Buzz ein Allradantrieb hat. Er wird aber im Gegensatz zum VW ID. Buzz GTX schwächer motorisiert sein.

Konzeptversionen

Die Beschreibungen des Konzeptfahrzeugs im Jahr 2017 deuteten darauf hin, dass der Elektro-Microbus in zwei Versionen produziert werden könnte: Eine High-End-Version mit 275 kW (369 PS) Allradantrieb mit je einem Motor an der Vorder- und Hinterachse und einem 111-Kilowattstunden-Batteriepaket (400 MJ) und eine kostengünstigere Version mit 200 kW (268 PS) Heckantrieb und einem 83-kWh-Batteriepaket (300 MJ).

Cargo-Variante

Der I.D. Buzz Cargo (stilisiert als ID. BUZZ CARGO) debütierte auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 in Hannover als Begleitfahrzeug für den Volkswagen I.D. R Pikes Peak Hillclimb Racer. Der Cargo hat eine geschätzte maximale Ladekapazität von 800 kg und nutzt den vereinfachten Antriebsstrang mit Heckantrieb.

Der Cargo-Prototyp wurde im Oktober 2019 in Nike-Geschäften in Santa Monica, Kalifornien, Chicago und New York City mit einer Retro-Lackierung der Marke "Blue Ribbon Sports" gezeigt, dem Vorgängerunternehmen des Sportbekleidungsherstellers Nike, Inc.