Für die Datumsangabe hat der Hersteller ja nicht ohne Grund den Begriff "Freigabedatum" gewählt, welches sich mit jeder Revision entsprechend ändert. Das hat (und das sollte JEDER Serviceberater bzw. Kundendienstler wissen) rein gar nichts damit zu tun, ob Änderungen bereits in der Serie eingeflossen sind oder eben nicht.
2069365/1 (also TPI 2069365, Revision 1) hat das Freigabedatum 09.02.2023. Wenn eine Änderung in der Serie einfließt, wird dies separat vermerkt, sprich es gibt den Hinweis "Serieneinsatz ab FIN XYZ" oder "Serieneinsatz ab Baustand ABC" usw. - dies ist hier explizit NICHT der Fall, sprich es gibt keine Gültigkeitsbegrenzung! Die einzige Bedingung ist, die Werkstatt muss die Kundenaussage nachvollziehen können, dazu reicht aber bspw. eine Reihe von Screenshots/Fotos.
Ein Digital Twin jedes Fahrzeuges existiert ja bereits im System des Herstellers, es gibt jedoch einfach Probleme, die man bei der Konzeption der OTAs nicht vorgesehen hat (oder bewusst nicht implementiert hat) und das ist offensichtlich einer dieser Fälle, weshalb hier mittels Tester eine bestimmte Prozedur durchlaufen werden muss. Vereinfacht und nach meinem Verständnis, ist das Problem nicht die fehlende Existenz eines digitalen Zwillings, sondern die Verbindung der beiden - und dann hilft es eben auch nicht mit Begrifflichkeiten und vermeintlichen Standards um sich zu werfen. Genau da liegt scheinbar auch ein Teil des Problems, der Begriff "Initialisierung" hat in diesem Kontext so mal gar nichts zu suchen. Das offizielle Wording der Maßnahme ist "Parameteränderung in der Diagnoseadresse: 8124 (Applikationsserver 1 System 2 Java)" und "8124_PSO_speichern" wobei PSO für die Personalisierungsdaten steht.
Die Begründungen aus deiner Kommunikation mit der Werkstatt lassen mir von außen (ohne den kompletten Fall/Ablauf aus erster Hand zu kennen) zumindest die Haare zu Berge stehen und so es denn mein Fahrzeug wäre, würde ich es schlichtweg mal bei einem anderen Partnerbetrieb mit der gleichen Beanstandung versuchen. Alternativ gibt es inzwischen auch genug freie Werkstätten, die diese konkrete Arbeit durchführen könnten.